Jeder kennt die 10 mal 10 Zentimeter kleinen Würfel aus dem Hause Intel. Gerade als stromsparende und zuverlässige Mini-Server haben sich die PCs in den letzten Jahren etabliert. Scheinbar hat das aber nicht ausgereicht, um das PC-Geschäft für Intel weiterhin attraktiv sein zu lassen. Nach 10 Jahren verkündete der Hersteller überraschend, sich aus diesem Bereich zurückzuziehen.
Wie bereits unlängst gemunkelt wird, scheint Intel in einer tiefen Krise zu stecken. Daher werden alle Geschäftstätigkeiten auf den Prüfstand gestellt. Dabei hat es die B2B PC-Sparte Next-Unit of Computing oder kurz gesagt NUC getroffen. Das ist wirklich schade, schließlich sind die Geräte für ihre 1A Kompatibilität zu Unix-basierten Distributionen bekannt.
Noch dazu waren die PCs äußerst zuverlässig und die Energieeffizienz war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Gerade deshalb werkeln Tausende von den kleinen Rechnern in Wohnzimmern und Abstellkammern als Hypervisor oder DIY-NAS vor sich hin. In den nächsten Jahren wird diese Zahl aber kontinuierlich schrumpfen und günstigere Hersteller wie Minisforum werden noch schneller Einzug in die Homeserver-Welt finden.
Ich betreibe selbst einen HM90 als Mini-Server und kann nach 6 Monaten nur Positives über das Gerät sagen. Vor allem der deutlich günstigere Preis im Vergleich zu den NUC-Systemen hat mich letztlich vom Kauf überzeugt. Aber zurück zum Thema. Wie es mit dem künftigen Support aussieht, ob ein anderer Hersteller die Marke übernimmt und noch vieles mehr, erfährst du jetzt.
Gibt es bereits Ersatz auf dem Markt?
Wie ich weiter oben bereits kurz angerissen habe, gibt es immer mehr chinesische Hersteller, die Mini-PCs zu Kampfpreisen auf den Markt werfen. Einer davon ist Minisforum. Bereits seit 2 bis 3 Jahren werden die Geräte in der Homelab-Szene immer häufiger als Mini-Server eingesetzt. Grund dafür dürfte der Preis sein. In solch niedrigen Bereichen werden sich, die Intel NUCs wohl nie bewegen können.
Aber auch andere Hersteller wie Trigkey, Beelink und NiPoG fluten den Markt mit extrem billigen Mini-PCs. Möglich machen es die immer günstiger werdenden Alder-Lake CPUs sowie die rapide im Preis fallenden M.2 SSDs. Da kann und will Intel mit seiner Enterpirse Mini-PC Sparte einfach nicht mithalten. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass Intel gar keine eigenen Systeme mehr anbietet.
Vielleicht ist das aber auch gar nicht verkehrt, gab es in den letzten Monaten doch immer wieder Meldungen über Mitarbeiterentlassungen und Sparprogramme. Da ist ein kritisches Hinterfragen von Geschäftsbereichen und deren Auswirkungen auf die Quartalsberichte sicherlich kein falscher Ansatz. Ich wünsche Intel für die anstehenden Sanierungsarbeiten viel Erfolg.
Wie geht es weiter mit der Marke?
Wie Intel bereits vor einiger Zeit verkünden ließ, sollen zukünftig Drittanbieter eigene Mini-PCs mit dem Slogan NUC auf den Markt bringen. Es wäre also nicht weiter verwunderlich, wenn man in Zukunft wieder ein paar NUCs in den Verkaufsregalen sichten würde. Der asiatische Hersteller ASUS hat zudem bereits bekannt gegeben, dass er neue Geräte produzieren werde.
Davon abgesehen haben Hersteller wie Lenovo, HP oder Dell hochwertige Mini-PCs für den Enterprise-Sektor in ihrem Portfolio. Preisbewusste Shopper hingegen greifen lieber zu den deutlich günstigeren Pendants aus China. Gerade Systeme mit verbauten Intel N9095 oder N100 sind derzeit einfach spottbillig zu haben. Lassen wir uns einfach überraschen, wie die Produktpalette der Zukunft aussieht.
Sicher sagen kann man schonmal, dass Fertigung, Verkauf und Support für die aktuellen Geräte mit Core-i-Prozessoren der 10. bis 13. Generation dank Asus gesichert sind. Darüber hinaus darf Asus künftig eigene Mini-PCs und -Barebones unter der Bezeichnung NUC entwickeln und wird deshalb einen eigenen Geschäftsbereich mit dem Namen Asus NUC BU ins Leben rufen.