SMB-Freigabe unter Ubuntu einhängen

Wie sollte es auch anders ein, lassen sich unter Linux problemlos Freigaben von Samba-Servern einbinden. Man muss also nicht extra NFS-Freigaben für seine Linux-Systeme in der heimischen NAS erstellen. Wie man im Handumdrehen Windows-Freigaben temporär und natürlich auch permanent in Ubuntu einhängt, erfährst du in diesem kurzen Beitrag.

Was man über SMB-Freigaben wissen muss:

Charakteristisch für eine Samba-Freigabe ist die Benutzername/Passwort-Authentifizierung. Weiterhin benötigt wird die IP-Adresse oder den FQDN der NAS. Letzteres beschreibt den vollständigen DNS-Namen. Also den Hostnamen plus die vorhandene Domain. Im Netzwerk sollte natürlich ein DNS-Server vorhanden sein, der den A-Record auflöst.

Bei SMB-Shares spielt die Domäne aber nicht nur eine Rolle in Bezug auf die Namensauflösung der NAS. Die Freigabe selbst wird nämlich auch unter Angabe einer Domäne erstellt. In Heimnetzen sollte hierbei die Verwendung der allseits bekannten Workgroup ausreichen. In Firmennetzwerken kennt man hingegen Domänen wie firma.local

In diesem Beitrag werden folgende exemplarische Werte benutzt:

  • NAS-IP-Adresse: 10.20.20.110
  • Freigabe-Name: smb-freigabe
  • Benutzername: maxmuster
  • Passwort: geheimes-Passwort
  • Domäne: workgroup
  • Mount: /mnt/smb-mountpoint
Wie man eine Windows-Freigabe temporär einhängt:

Den Grundstein für unsere heutige Arbeit auf der Kommandozeile legt das Paket cifs-utils. Sollte es nicht bereits vorhanden sein, kann es mittels „sudo apt install cifs-utils“ in einer paar Sekunden nachinstalliert werden. Um den SMB-Share erfolgreich mounten zu können, brauchen wir natürlich noch einen Einhängepunkt.

Mithilfe des Befehls „mkdir /mnt/smb-mountpoint“ legen wir einen passenden Ordner im Verzeichnis mnt an. Ab diesem Zeitpunkt ist es uns möglich, die Freigabe sowohl temporär als auch dauerhaft einzuhängen. Ein erster Test unseres Vorhabens kann nun erfolgen. Dafür geben wir in der Konsole folgende Zeile ein:

sudo mount -t cifs //10.20.20.110/pool/smb-freigabe /mnt/smb-mountpoint -o uid=DeinLinuxNutzername,gid=DeinLinuxNutzername,rw,user,username=maxmuster,domain=workgroup

Nach erfolgreicher Ausführung des Befehls wird noch das Passwort zum hinterlegten Nutzers abgefragt. Sollte die Eingabe korrekt sein, und keine Fehler beim Einhängen auftreten, lässt sich das Verzeichnis unter /mnt/smb-mountpoint finden. In den meisten Fällen kann man nun nach Herzenslust auf die Windows-Freigabe zugreifen.

Manchmal erlebt man aber auch Verbindungsabbrüche. In so einem Fall sollte man die eingesetzte CIFS-Version spezifizieren. In der NAS lässt sich natürlich jederzeit prüfen, auf welche Protokollversion bei der genutzten Freigabe gesetzt wird. Dies gilt übrigens auch, wenn der genaue Freigabepfad unbekannt ist.

Wie man SMB-Shares in der fstab dauerhaft einhängt:

In der Regel möchte man auf eine Freigabe nicht nur temporär zugreifen, sondern diese immer wieder benutzen. Aufgrund dessen sollte man die SMB-Freigabe unter Ubuntu in der Datei fstab eintragen. Damit kann man permanent seine Daten von der Freigabe abrufen. Bevor wir uns aber näher damit beschäftigen, legen wir erstmal ein Credentials-File mit Benutzer, Passwort & Domäne an.

Hierfür erstellen wir im Homeverzeichnis mittels des Kommandos „touch .smbcredentials.txt“ eine passende Datei. Damit diese nur vom User selbst angesehen und gegebenenfalls geändert werden kann, müssen die Berechtigungen angepasst werden. Hierfür geben wir auf der Konsole einfach „chmod 600 ~/.smbcredentials“ ein.

Nicht vergessen sollte man noch das Eintragen seiner Daten. Mithilfe eines Texteditors wie nano oder vim kann die Datei hierfür geöffnet werden. Der passende Befehl lautet dafür „nano ~/.smbcredentials“. Wie man speichert oder den Editor wieder verlässt, steht ganz unten in nano beschrieben. Befüllt werden muss die Datei nach folgendem Schema:

username=maxmuster
password=geheimes-Passwort
domain=workgroup

Nun können wir uns auch schon der Datei /etc/fstab widmen. Wir verändern dort natürlich nichts, sondern fügen einfach eine weitere Zeile hinzu:

//10.20.20.110/pool/smb-freigabe /mnt/smb-mountpoint cifs uid=DeinLinuxNutzername,gid=DeinLinuxNutzername,rw,user,credentials=/home/DeinLinuxNutzername/.smbcredentials  0 0

Im obigen Beispiel musst du bitte den korrekten Pfad zu deinem Credentials-File angeben. Dafür musst du nach /home deinen eigenen Benutzernamen eintragen. Nach dem Abspeichern solltest du den SMB-Share erfolgreich einbinden können. Am besten testest du das Ergebnis gleich mal mithilfe des Kommandos „mount -a“. Sollten hierbei Fehlermeldungen angezeigt werden, hat etwas nicht geklappt.

Alternativ kann man auch auf die Datei .smbcredentials im Homeverzeichnis verzichten und Folgendes in die fstab eintragen:

//10.20.20.110/pool/smb-freigabe /mnt/smb-mountpoint cifs uid=DeinLinuxNutzername,gid=DeinLinuxNutzername,rw,user,username=maxmuster,domain=workgroup  0 0

Nun kennt Ubuntu das Passwort zur SMB-Freigabe nicht und muss dich daher nach jedem Neustart fragen. Erst nach der Eingabe des Passworts ist ein Verbindungsaufbau zum Freigabeordner möglich.

Von Fabian Wüst

Er ist leidenschaftlicher Open-Source-Benutzer und ein begeisterter Technologie-Enthusiast. Als kreativer Kopf hinter Homelabtopia bringt Fabian hier seine umfangreiche Erfahrung als Linux-Admin ein. Um sicherzustellen, dass du aus seinen Beiträgen den größtmöglichen Nutzen ziehen kannst, führt er ausgiebige Tests durch und errichtet dafür immense Setups.

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